Print on Demand

Definition - Verfahren

Print-on-Demand ("Druck auf Bestellung", abgekürzt PoD) ist ein auf dem Digitaldruck basierendes Herstellungs- und Publikationsverfahren, mit dem sich auch Kleinauflagen von Druckwerken kostengünstig realisieren lassen, weil durch PoD die Stückkosten (Kosten der Herstellung, bezogen auf ein Exemplar) eines Druckwerks unabhängig von der Höhe der Auflage werden.

Beim PoD wird ein Werk digital als Computerdatei gespeichert, die physische Druckvorlage wird erst unmittelbar vor dem Drucken erzeugt. Der Druck erfolgt erst dann, wenn eine Bestellung eingeht - in nur so vielen Exemplaren, wie bestellt werden.

Vorteile von PoD

Da jedes im Print-on-Demand-Verfahren hergestellte Buch gewissermaßen im Computer wartet, bis es vom Buchhandel abgerufen wird, eignet sich dieses Verfahren besonders für Buchprojekte, bei denen die Höhe der Auflage nur schwer kalkuliert werden kann.

Die Stückkosten (Preis für die Herstellung eines Exemplars) sind bei PoD zwar höher als beim konventionellen Auflagendruck, dafür entstehen für die Herstellung einer Auflage jedoch weder Lager- noch Finanzierungskosten - Herstellkosten und Verkaufserlöse sind also absolut zeitnah.

Auch das Risiko einer überhöhten Auflage und damit eines späteren Verlusts durch Verramschen von Büchern entfällt.

Für den Autor hat die Veröffentlichung eines Werks mittels PoD den Vorteil, dass seine Werke für immer lieferbar bleiben: Da es keine Auflage im herkömmlichen Sinn mehr gibt, kann es auch keine vergriffene Auflage mehr geben!

PoD kann insbesondere das Kostenproblem lösen, welches Verlage insbesondere im Wissenschafts- und Kulturbereich heute haben:

Da hier die Etats ständig schrumpfen, ist aus Kostengründen bei vielen Büchern ein konventioneller Druck, insbesondere bei Nachauflagen, nicht mehr machbar - das Buch "rechnet sich" bei einer kleineren Auflage nicht mehr, auch wenn für den Titel noch Nachfrage besteht.

Obwohl bei PoD die Herstellkosten für das einzelne Exemplar deutlich höher sind als beim Offsetdruck, lassen sich durch die oben genannten Gründe insbesondere Titel aus dem gehobenen Preissegment in der sogenannten "Backlist" eines Verlags dauerhaft für den Buchhandel verfügbar halten.

Technische Besonderheiten

Da sich die Verarbeitungsqualität von PoD-Ausgaben in den letzten Jahren deutlich verbessert hat und diese heute nur noch von Fachleuten von konventionell gedruckten Taschenbüchern unterschieden werden können, nutzen heute immer mehr Verlage PoD-Verfahren, um Titel lieferbar zu halten oder die Produktion von Titeln mit voraussichtlich geringer Auflage überhaupt erst zu ermöglichen.

Dies gilt jedoch hauptsächlich für Paperback-Bindungen (im Handel als "kartoniert" bezeichnet): Da sich eine automatische Bindung von Hardcover-Büchern nur bei hohen Auflagen lohnt, müssen Hardcover-Ausgaben bei PoD manuell gebunden werden, mit entsprechend hohen Herstellungskosten und damit hohen Ladenpreisen, die dann oft nicht konkurrenzfähig sind.

Auch der Einschuss von Farbseiten im Buchblock ist beim PoD-Verfahren heute an beliebiger Stelle möglich. Diese Option sollte jedoch wegen des Kostenfaktors nur dann realisiert werden, wenn dies zwingend notwendig erscheint.

PoD-Titel im Buchhandel

Die Vorteile des Print on Demand kommen naturgemäß nur dann voll zum Tragen, wenn Herstellung und Vertrieb nahtlos und zeitnah ineinander greifen, eine Bestellung aus dem Buchhandel also sofort den Herstellungsvorgang auslöst -

was bedeutet, dass eine lückenlose Vermarktungskette von der Produktion bis zur lokalen Buchhandlung gesichert ist.

Der adlibri-Verlag lässt seine Titel daher bei Books on Demand GmbH (BoD), Norderstedt, produzieren. BoD ist eine Tochtergesellschaft der Libri GmbH, einer der führenden Buchgroßhändler Deutschlands. Dadurch ist ein wirksamer Vertrieb durch eine lückenlose Anbindung an den lokalen als auch den Online-Buchhandel (Buchversender) sichergestellt.

Da die meisten großen Online-Buchversender die Titel-Datenbanken von Libri nutzen, können die bei adlibri verlegten Bücher nicht nur in jedem Buchladen bestellt werden, sondern sind auch in den Katalogen aller wichtigen Online-Buchhändler wie zum Beispiel amazon zu finden und dort lieferbar.